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Prof. Dr. med. Wolfgang Oertel

Prof. Dr.med. Wolfgang Oertel ist Professor für Neurologie und Inhaber einer Senior-Forschungsprofessur der Gemeinnützigen Hertie-Stiftung, Frankfurt, an der Philipps-Universität Marburg. Seit 2016 ist er Mitglied des wissenschaftlichen Beirats der ParkinsonFonds Stiftung und in dieser Funktion für die Begutachtung von Förderanträgen und die anschließende Vergabe von Fördermitteln für vielversprechende und innovative Parkinson-Forschung zuständig.

Ausbildung

Prof. Oertel studierte Chemie in Tübingen und Medizin an der Freien Universität in Berlin und der Newcastle upon Tyne University in England. Im Jahre 1976 erhielt er seine Approbation als Mediziner. Von 1978 bis 1981 war er am „National Institute of Health (NIH)“ in Bethesda, USA, tätig. Seine Forschung trug maßgeblich zur Entschlüsselung der neuronalen Schaltkreise der sogenannten Basalganglien im Gehirn bei. Die Verschaltungen der Basalganglien sind insbesondere bei der Parkinson-Krankheit verändert.

Seine Ausbildung zum Facharzt für Neurologie erhielt er von 1981 bis 1986 an der Neurologischen Klinik der Technischen Universität München. Als Heisenberg-Professor spezialisierte sich Herr Oertel von 1986 bis 1987 auf neurologische Bewegungsstörungen wie die Parkinson-Krankheit am Institut für Neurologie und Neurochirurgie am Queens Square in London, England.

Karriere

Prof. Wolfgang Oertel begann seine wissenschaftliche Laufbahn von 1978 bis 1981 am National Institute of Health in Bethesda, USA. Nach seiner Habilitation im Fach Neurologie im Jahre 1986 und seiner Rückkehr aus London wurde er 1988 zum Oberarzt und 1991 zum Professor für Neurologie am Klinikum Grosshadern der Ludwig-Maximilians-Universität in München ernannt. 1996 wurde er als ordentlicher Professor und Direktor der Klinik für Neurologie am Universitätsklinikum der Philipps-Universität in Marburg berufen. Dieses Amt hatte er bis 2014 inne. Im Jahr 2000 initiierte er das Hertie Institut für Hirnforschung in Tübingen und war der wichtigste Fördermittelbeschaffer für die Etablierung dieses Institutes. Seit 1999 ist Prof. Oertel Vorsitzender des nationalen „Kompetenznetzes Parkinson-Syndrome“ und seit 2003 Sprecher der Deutschen Parkinson-Studiengruppe, die aus 40 zertifizierten klinischen Forschungszentren besteht. Von 2011 bis 2012 war er Präsident der Deutschen Gesellschaft für Neurologie, der grössten neurologischen Fachgesellschaft in Europa. Von 2014 bis 2023 war er Mitglied des Vorstandes des European Brain Council (EBC) in Brüssel. Diese Organisation vertritt auf EU-Ebene rund 170 Millionen Patienten, die an einer neurologischen oder psychiatrischen Störung leiden. Von 2022 bis 2023 fungierte Prof. Oertel als Präsident des EBC.

Spezialisierung

Prof. Oertel und sein Team verfügen über eine nachgewiesene, international sichtbare Erfolgsbilanz in der translationalen Forschung auf dem Gebiet der Parkinson-Krankheit: von der molekularen experimentellen Forschung bis zu grossen multizentrischen internationalen klinischen Studien für die Zulassung von Parkinson-Medikamenten. Seit 2005 führen Prof. Oertel und sein Team schwerpunktmäßig experimentelle und klinische Forschungen zu den frühen „prodromalen“ Stadien der Parkinson-Krankheit durch, d.h. in der Phase der Parkinson-Krankheit, in der die Störungen des Bewegungsablaufes noch nicht aufgetreten sind. Sein besonderes Interesse gilt der REM-Schlaf-Verhaltensstörung (RBD), der spezifischsten und häufigen Vorstufe der Parkinson-Krankheit. Das Ziel seiner Gruppe ist es dazu beizutragen, eine Therapie zu finden, die den Verlauf der Parkinson-Krankheit verzögert, wenn nicht stoppt.

Als renommierter Wissenschaftler und Arzt hat Prof. Oertel in seiner Karriere zahlreiche Ehrungen und Auszeichnungen erhalten.