Seit dreizehn Jahren leidet er an Parkinson. In seinem Kopf sitzt eine Sonde, die er mit einer Fernbedienung steuert. Er kann wählen zwischen eher sprechen oder eher gehen. Er benutzt die Fernbedienung kaum. Das Leben ist anders. Schonungslos und ohne Anflug von Selbstmitleid nimmt Helmut Dubiel die Krankheit nicht nur zum Anlass einer philosophischen Reflexion über das Leben. Ebenso scharfsinnig denkt er über die Janusköpfigkeit moderner medizinischer Technologie nach, die er am eigenen Leib erlebt hat. »Tief im Hirn« beschreibt einen Kampf. Den Kampf zwischen der Neigung, sich selbst aufzugeben und den Rest des Lebens nur noch »sub specie mortis« zu sehen, und der Kraft, sich trotz der Krankheit immer wieder neu zu erfinden.
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Von 1968 bis 1973 studiert Helmut Dubiel Soziologie und Philosophie in Bielefeld und Bochum. Danach war er von 1973 bis 1983 Wissenschaftlicher Assistent am Institut für Soziologie in München und ab 1981 bis 1983 Mitarbeiter bei Jürgen Habermas am Max-Planck-Institut Sozialwissenschaften (bis 1980 Max-Planck-Institut zur Erforschung der Lebensbedingungen der wissenschaftlich-technischen Welt) in Starnberg bei München. Am Frankfurter Institut für Sozialforschung war Helmut Dubiel sodann von 1983 bis 1989 wissenschaftlicher Mitarbeiter und ab 1989 bis 1997 Direktor.
Von 1992 bis 2009 war er Professor an der Justus-Liebig-Universität in Gießen, bevor er im Rahmen eines Symposiums mit dem Titel "Kritik der 'postdemokratischen' Gegenwartsanalysen" aus dem universitären Betrieb verabschiedet wurde.
Dubiel ist seit 1993 an Morbus Parkinson erkrankt. 2006 schilderte er in dem Buch Tief im Hirn seine Erfahrungen mit der Krankheit und der tiefen Hirnstimulation