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17 August 2010

Parkinson und Adaptationseffekte bei kognitivem Konflikt

Titel der Studie:
Parkinson und Adaptationseffekte bei kognitivem Konflikt: eine Untersuchung mittels funktioneller MRT und EEG

Von:
Dr. Dipl.-Psych. Matthias Wittfoth
Professor Dr. Reinhard Dengler

Abstract:
Exekutive Kontrolle ist eine wichtige menschliche Fähigkeit, die es erlaubt, automatische Reiz-Reaktionsmechanismen zu überwinden und im Kontext einer Aufgabe angemessen zu handeln. Generell sieht man zwei grundlegende Prozesse bei der Bewältigung einer Aufgabe für gegeben: die Auswahl relevanter Stimuli und die Unterdrückung interferierender Informationen.

Frontale Basalganglienschleifen spielen eine wichtige Rolle bei der exekutiven Kontrolle von Handlungen, insbesondere bei der Unterdrückung unerwünschter Antworttendenzen. Es ist bekannt, dass diese Prozesse vor allem dopaminerg moduliert sind. Aufgrund der Tatsache, dass ein Hauptmerkmal des Morbus Parkinson eine Degeneration dopaminerger Neurone ist, ist das Ziel dieser Studie die Untersuchung dieser exekutiven Prozesse bei dieser Patientengruppe mittels funktioneller Magnetresonanztomografie (fMRT) und Elektroencephalografie (EEG).

Dabei werden Patienten mit Morbus Parkinson eine sogenannte Eriksen-Flanker-Aufgabe bekommen, bei der es darum geht, eine rechte oder linke Taste zu drücken, je nachdem, wohin ein zentral präsentierter Pfeil zeigt. Interferierende Information, die es zu unterdrücken gilt, wird durch zusätzliche, „flankierende“ Pfeile erzeugt.

Durch spezielle Auswerteverfahren, bei denen die Reihefolge der Stimuli gesondert berücksichtigt werden wird (Adaptation), hoffen wir neue Erkenntnisse darüber zu gewinnen, wie die Parkinson’sche Krankheit diese Prozesse stört, die der täglichen Aufgabenbewältigung zu Grunde liegen. Hierbei werden demzufolge kognitive, nicht-motorische Symptome im Vordergrund stehen.
 

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