Anstatt motorischer Symptome untersucht und misst die Studie biologische Mechanismen wie Gene, Genprodukte, Enzyme oder Proteine im Menschen (z.B. im Blut oder Urin), die auf einen normalen biologischen oder krankhaften Prozess im Körper hinweisen können.
2009 startete das Forscherteam die Studie mit 159 Personen mit frühem und noch unbehandeltem Parkinson sowie 110 gesunden Kontrollpersonen. Dazu wurden für die 2. Phase seit 2012 auch Personen mit einem hohen Risiko, an Parkinson zu erkranken (mit einer sogenannten Traumschlafstörung) rekrutiert und untersucht (bislang 36 Personen). Diese drei Gruppen werden regelmäßig (alle 2 Jahre) untersucht und klinisch charakterisiert (Datenerhebung, Schlaflabor, Kernspintomographie, neuropsychologische Tests, etc.). Prof. Mollenhauer: „Die Beteiligten kommen unglaublich engagiert immer wieder: die DeNoPa-Kohorte der Kasseler Elena-Klinik hat eine sehr niedrige Drop-out-Rate.“
HAUPTZIELE DER IN IHRER FORM WELTWEIT EINZIGARTIGEN STUDIE:
Prof. Mollenhauer: „Erfreulicherweise haben wir im Verlauf beider Phasen viele wertvolle Erkenntnisse gewinnen können.“ Deutlich wurde, bei welchen Patienten es zu
einem besseren Verlauf kommt, insbesondere die Motorik und das Gedächtnis betreffend.
Es zeigte sich eindrucksvoll, dass Herzkreislaufrisiken wie Diabetes Mellitus, Bluthochdruck oder auch Alkoholkonsum die Parkinson-Erkrankung offenbar zusätzlich verschlechtern.
Prof. Mollenhauer konnte weitere Subtypen mit verschiedenen Ausprägungen der Parkinson-Krankheit untersuchen: „Da wir ja alle Patienten nach z.B. 6 Jahren nach Diagnosestellung wiedersehen, ist es äußerst interessant, wie unterschiedlich die Erkrankung verläuft. Hier konnten wir verschiedene Subtypen herausarbeiten, die möglicherweise ganz unterschiedliche Ursachen haben.“
Es wurde z.B. eine bestimmte Bakterienzusammensetzung bei Parkinson und den Personen mit höherem Risiko erkannt. „Offenbar gibt es mehr Bakterien im Darm Betroffener, die die Schleimschicht im Darm verringern, sodass dadurch möglicherweise schädliche Stoffe vermehrt aufgenommen werden. Diese Daten von DeNoPa könnten hilfreich sein, um etwas über die mögliche Entstehung von Parkinson zu erfahren und auch wie man sie in Zukunft eventuell verhindern kann“, erklärt Prof.
Mollenhauer.
Die Daten von DeNoPa und seinen Kohorten tragen zudem dazu bei, dass neue klinische Studien mit neuroprotektiven Substanzen schneller beginnen können, wie z.B. die neuen Antikörperstudien gegen aggregiertes α-synuclein.
Prof. Mollenhauer kann nur mit unserer Hilfe in der nächsten Folgeuntersuchung noch mehr Details zum Krankheitsverlauf eruieren: „Wir benötigen Unterstützung zur Begleitung dieser Kohorte, jetzt 8 Jahre nach Diagnosestellung.“ Prof. Mollenhauer appelliert an unsere Spenderinnen und Spender: „Wir können anhand unserer Patienten und dem Erfassen möglichst vieler klinischer Daten die Krankheit und den Verlauf beobachten und so viel lernen, was uns hilft, die Erkrankung zu verstehen und dann auch erfolgreich zu behandeln oder sogar zu verhindern. Das ist unsere Passion! Wir danken für die bisherige großartige Unterstützung und hoffen sehr, dass Sie uns weiter unterstützen, um diese begonnene wertvolle Arbeit weiterführen zu können.“
Spenden Sie jetzt für die Forschung zur Vorbeugung und Heilung der Parkinson-Krankheit.