Parkinson-Patienten, die vermehrt eine verzögerte Hirnaktivität aufweisen, entwickeln eher eine Demenz. Dies ist das Ergebnis einer Studie, mit der Kim Olde Dubbelink 2014 an der Uniklinik VUmc in Amsterdam (NL) ihre Promotion (Titel: Brain network dynamics in Parkinson’s diseaseUnderstanding and predicting cognitive decline) ablegte.
Durch diese Entdeckung können Patienten von nun an bereits in einem frühen Krankheitsstadium über Zukunftstendenzen erfahren.
Kognitive Defizite können langfristig zu Parkinson-Demenz führen
Die Parkinson-Krankheit wird häufig als Bewegungsstörung eingestuft, bei der Langsamkeit, Steifheit und Schütteln bzw. Zittern im Vordergrund stehen. Die Krankheit äußert sich darüber hinaus jedoch u.a. durch Angst, Schlafstörungen und kognitive Defizite wie Gedächtnisprobleme. Diese kognitiven Defizite können langfristig zu einer Parkinson-Demenz führen. Die Promovendin Kim Olde Dubbelink von der Amsterdamer Uniklinik VUmc untersuchte die dieser Entwicklung zugrunde liegenden Mechanismen.
Die Wissenschaftlerin kombinierte die Verfahren MRI und MEG, um die Hirnaktivität mit den kognitiven Defiziten bei der Parkinson-Krankheit in Beziehung zu setzen. Mit dem MRI lassen sich die Anatomie und die Durchblutung des Gehirns darstellen. Die MEG wird zur präzisen Messung der Aktivität der Hirnzellen eingesetzt. In ihrer Studie untersuchte Olde Dubbelink in den Jahren 2005, 2009 und 2013 eine Gruppe von siebzig Parkinson-Patienten und 21 gesunden Probanden.
Verlangsamte Hirnaktivität
Das Ergebnis der Studie war die Feststellung, dass sich die Hirnaktivität bei Parkinson-Patienten im Laufe der Jahre verlangsamt. Dies geht außerdem mit zunehmenden Gedächtnisproblemen einher. Bei Patienten, die im Studienverlauf eine Demenz entwickelten, war die Hirnaktivität bereits zu Studienbeginn verlangsamt. Das Fehlen schnellerer Hirnwellen ist somit möglicherweise ein Prädiktor für die Entwicklung einer Demenz. Damit können Ärzte ihren Patienten bessere Prognosen erteilen.
Geringere Effizienz des neuronalen Netzwerks im Gehirn
Olde Dubbelink entdeckte ferner, dass die Verbindungen zwischen den Gehirnarealen bei Parkinson-Patienten schwächer sind. Dies geht mit einer Verschlechterung der Gedächtnisleistung und der Motorik einher. Schließlich untersuchte Olde Dubbelink die Organisation des Gehirns insgesamt und die Verbindung aller Teile untereinander – das neuronale Netzwerk des Gehirns. Dabei stellte sie fest, dass bereits in einem frühen Krankheitsstadium die Anzahl der kurzen Verbindungen zwischen den Gehirnarealen abnimmt. Später geht auch die Zahl der langen Verbindungen zurück, was die Effizienz des Gehirns beeinträchtigt.
Diese Entdeckungen leisten einen Beitrag zu einem besseren Verständnis der Ursache der Demenz bei Parkinson-Patienten und fördern die Entwicklung neuer Behandlungen.
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