Titel der Studie:
Die Effekte der elektrischen Stimulation des Nukleus subthalamicus auf die Stimmung, Kognition, Verhalten, Lebensqualität und sozialmedizinischen Aspekten unter besonderer Berücksichtigung der Lage der Hirnsonde bei Patienten mit einem Morbus Parkinson.
Von:
Christine Daniels und Karsten Witt, Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Campus Kiel
Abstract:
Die elektrische Stimulation des Nukleus subthalamicus (STN), einem Hirnkern, welcher eine deutliche Fehlfunktion bei Patienten mit Morbus Parkinson aufweist, ist ein etabliertes Behandlungsverfahren. Nach dem operativen Eingriff mit der Platzierung der Stimulationssonden in den STN und der elektrischen Stimulation des STN bessern sich die motorischen Störungen und die Lebensqualität der Patienten steigt deutlich [1].
Zahlreiche Parkinson-Patienten wurden daher weltweit operiert und profitieren von dieser Behandlung. Aufgrund eigener Vorarbeiten konnten wir zeigen, dass ein Teil der Patienten nach diesem Eingriff leichte kognitive Störungen zeigen, andere Patienten hingegen auch Probleme hinsichtlich einer sich entwickelnden Depression und Schwierigkeiten bei der Adaptation im täglichen Leben berichten [2].
In einem ersten Ansatz prüften wir, ob sich die Patienten mit den genannten Problemen bereits vor der Operation anhand ihrer Krankheitsmerkmale oder Krankheitsausprägung identifizieren lassen. Dieses gelang aber nur zu einem geringen Teil [3].
Somit ist das Ziel der hier geförderten Untersuchung, zu prüfen, ob die exakte Lage der Sonde im STN, oder der Verlauf des Stichkanals der Sonde hin zum STN einen Einfluss auf die Lebensqualität, Kognition, Emotion und Anpassungsprobleme im sozialen Kontext haben. In unserem Studiendesign erheben wir alle relevanten Krankheitsmerkmale und Basisdaten der Patienten vor der Operation, alle Veränderungen nach der Operation in einem Zeitintervall von 12 und 24 Monaten (z.B. Änderung der Medikation) und erfassen auch als Zielparameter die Änderung der Lebensqualität, Änderungen im emotionalen Erleben und kognitive Veränderungen. In einem nächsten Schritt setzen wir diese Änderungen in Beziehung zu der genauen Lage der Hirnsonde im STN und die Lage des Stichkanals, um die Sonde im STN zu platzieren.
Diese Ergebnisse werden darüber Aufschluss geben, ob die Wahl des Zugangsweges und die Lange der Sonde im STN eine Auswirkung auf die geschilderten Nebenwirkungen haben. Diese Erkenntnisse werden einen wertvollen Beitrag leisten, Nebenwirkungen der elektrischen Stimulation des STN zu vermeiden.