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18 November 2016

Zur Krankheit stehen ist gesünder

Über ein Drittel der Parkinson-Patienten tendiert dazu, die Erkrankung zu verschweigen und die Symptome zu verbergen, weil sie sich ihrer Erkrankung schämen.

Dies belegt eine groß angelegte Umfrage unter Parkinson-Patienten in England, die aufzeigt, dass alarmierende 40 % der an Parkinson erkrankten Menschen ihre Symptome verbergen oder über ihren Gesundheitszustand schwindeln. Sie halten die Symptome für sozial inakzeptabel und meinen, ihre Mitmenschen könnten sich verunsichert und hilflos fühlen, wenn sie diese mit ihren Parkinson-Symptomen konfrontierten.

Die drei wichtigsten Gründe für das Verbergen von Symptomen:

  1. Andere sollen sich nicht verunsichert oder hilflosfühlen (63%)
  2. Angst, dass die Leute falsche Rückschlüsse ziehen (34%)
  3. Betroffene halten ihre Symptome für sozial inakzeptabel (32%)

Viele Befragte zögerten sogar aus Angst, stigmatisiert zu werden oder als „schwach“ zu erscheinen, ihren nächsten Angehörigen von der Krankheit zu erzählen. Manche wussten nicht, wie sie das Thema anschneiden sollten, andere fanden nicht die passenden Worte und man behielt die Diagnose einfach für sich. Der Geschäftsführer der britischen Parkinson-Stiftung Steve Fort ist sehr besorgt über dieses Verhalten, denn das Verbergen der Krankheit und der Symptome habe desaströse Folgen für das emotionale Wohlbefinden der Patienten. Niemand sollte sich mit der Verarbeitung der Diagnose allein fühlen müssen. So brach für viele Patienten eine Welt zusammen (18%) oder sie hatten das Gefühl, in einen Trauerprozess gelangt zu sein (14%). Patienten, die ihre Diagnose dagegen mit ihrer Familie teilten, gaben an, die Krankheit annehmen zu können (45%), sich erleichtert zu fühlen (27%) und froh zu sein, mit dem Versteckspiel aufhören zu können.

Fazit: Sollten Sie betroffen sein, so sprechen Sie offen über Ihre Krankheit, sodass Familie und Freunde Sie unterstützen können. Damit werden Sie sich viel besser fühlen!

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